Montag, 23. September 2013

Altberliner Verlag Lucie Groszer

Der Altberliner Verlag Lucie Groszer (seit 1979 Altberliner Verlag) war ein Verlag in Berlin. Auch zu DDR - Zeiten war dieser Verlag einer der wenigen, die in privater Hand waren.
 
Die Buchhändlerin Lucie Großer (1914–1997) hatte 1943 die Breitkreutz’sche Buchhandlung in der Neuen Schönhauser Straße 8 im alten Berliner Scheunenviertel erworben und betrieb das Geschäft seit August 1944 als Altberliner Bücherstube. Am 1. Juni 1945 gründete Großer mit provisorischer Genehmigung der sowjetischen Kommandantur zusätzlich zur Buchhandlung den Altberliner Verlag Lucie Groszer, den ersten Kinderbuchverlag in Nachkriegsdeutschland. (Die Schreibung des Namens mit „sz“ ergab sich dabei aus dem Nichtvorhandensein eines Versal-ß.) Eine vollgültige Lizenz erhielt der Verlag im Februar 1947.
Ihre ersten verlegerischen Erfolge hatte Großer mit illustrierten Ausgaben von Märchen der Brüder Grimm.

Nach der Wende wurde der Verlag im Mai 1990 aus dem Parteivermögen der PDS an die (von einigen Verlagsmitarbeitern gegründete) Altberliner Verlag GmbH verkauft; auch das Verlagsgebäude wurde übertragen. Gerhard Dahne blieb Verlagsleiter und wurde zugleich Geschäftsführer. Da für den Verkauf allerdings keine Genehmigung der Treuhandanstalt vorgelegen hatte, kam der Verlag 1992 in Verwaltung der Treuhand und wurde 1993 verkauft.In der letzten Existenzphase des Verlags von 1993 bis 2003 erschienen unter anderem Bücher von Sobo, Andreas Schlüter und Franziska Groszer (der Schwiegertochter der Verlagsgründerin). Im August 2003 meldete der Verlag Insolvenz an, die Taschenbuchrechte waren bereits vorher an dtv verkauft worden. 2005 lebte der Verlag noch einmal kurz auf, nun allerdings mit Sitz in München und später Leipzig; im September 2008 wurde endgültig Insolvenz angemeldet.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Altberliner_Verlag_Lucie_Groszer)

 


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