Für die wenigsten Lesezeichen läßt sich eine interessante Geschichte herausfinden oder Hintergrundinformationen. Anders ist es bei diesem Lesezeichen der Buchhandlung Christian Kaiser im Rathaus.
Das Lesezeichen ist optisch schon alt. Hinzu kommt die einfache Darstellung der Telefonnummer auf der Rückseite. Das hat mich veranlasst einfach mal nach der Buchhandlung zu suchen und unter http://www.cityguide-evangelisch.de/node/42 interessantes zu lesen:
"Wo sich heute im Rathaus die Stadtinformation
befindet, war von den 20er-Jahren bis 1986 die Buchhandlung Chr. Kaiser.
Die Buchhandlung und der gleichnamige Verlag sind eng mit der
Geschichte der Protestanten in München verbunden. Wilhelm Heinrich
Christian Kaiser (1814 - 1866) begründete 1845 so etwas wie den
»Hausverlag der evangelischen Gemeinde«. 1911 übernahm der
württembergische Pfarrersohn Albert Lempp (1884 - 1943) den etwas
heruntergekommenen Verlag. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg traf Lempp
eine ebenso folgen- und erfolgreiche verlegerische Entscheidung: Er
veröffentlichte den Römerbrief-Kommentar des damals noch unbekannten
Schweizer Pfarrers Karl Barth (1886 - 1968). Der Chr. Kaiser Verlag
wurde zum führenden Verlag der »Dialektischen Theologie«, die
Generationen von evangelischen Theologen prägte. In der Zeit des
Nationalsozialismus ging von einem Kreis um Albert Lempp mit der
»Osterbotschaft Münchner Laien« 1943 eine der deutlichsten
protestantischen Stellungnahmen gegen die nationalsozialistische
Judenverfolgung hervor. "
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